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Wissenswertes


Schellack:

Schellack ist eine harzige Abscheidung ost- und hinterindischer Lackschildläuse auf den Zweigen verschiedener Bäume.

Geschichtliches:

1607 wurde das Naturharz von Indien nach Europa verschifft.
Es wurde zur Behandlung von Blutarmut, Fingernägeln und Lippen verwendet.
Seit der Renaissance ist Schellack bekannt als Lackrohstoff.
Schellackpolituren waren im Barock und Rokoko eher unbekannt.
1895-1958 bestimmt die Schallplattenindustrie den Weltverbrauch mit der Herstellung von Schellackplatten.
Heute: Ummantelung für Medikamente, Süßwarenherstellung, als Schmelzschutz bei Schokolade, Bindemittel bei Kaugummi.
Bindemittel bei Kosmetika, Überzug von Lebensmitteln (Obst).

 

Produktion:

Die 1-2 mm kleinen Larven der Indischen Lackschildlaus gedeihen auf bestimmten Wirtsbäumen und ernähren sich von dem Saft junger Triebe.
Die Lacklaus sondert eine schützende Schicht für die Larven ab, die hauptsächlich aus dem gelb- bis rotfarbenen Harz besteht, das Schellack genannt wird.
Der Lebenszyklus des Insekts, eines Parasiten, beträgt ca. 6 Monate.
Um Schellack zu gewinnen, schneidet man die Lack tragenden Äste der befallenen Bäume einige Tage, bevor die Brut schlüpft.
Einen Teil davon benutzt man, um neue Bäume zu infizieren, den anderen Teil, um Schellack herzustellen.
Ca. 100.000 Tiere produzieren 1kg Naturharz.

 

Der Leim:

Für die Restaurierung werden zum größten Teil tierische Leime eingesetzt, deren Verwendung in der Holzverarbeitung seit mindestens 4 Jahrtausenden nachweisbar ist. Eine Gruppe davon sind Glutinleime, deren Hauptbestandteil das Glutin, eine Eiweißverbindung ist.

Es gibt z.B. Haut-, Knochen-, Hasen- und Fischleim, um nur einige zu nennen.

Sie werden warm oder kalt verarbeitet, sind alterungsbeständig, durch Erhitzen wieder lösbar und deshalb besonders reparaturfreundlich. Im Gegensatz zu synthetischen Leimen sind sie problemlos überlackier- und beizbar. Entgegen landläufiger Meinung ist die Verarbeitung von Heißleimen relativ unkompliziert. Durch Zugabe von kaltem Wasser lässt man den Leim vorquellen und erhitzt ihn dann schonend im Wasserbad. Dabei darf eine Temperatur von max. ca. 70°C nicht überschritten werden, um die Proteine und damit die Leimkraft nicht zu beeinträchtigen.

Es gibt viele Leimarten für die Restaurierung. Sie haben verschiedene Eigenschaften, die für die verschiedenen Materialien von Vorteil sind. So wird z.B. der Hasenleim auch Buchbinderleim genannt, weil er nicht durch Papier durchschlägt und somit gerne von den Papierrestauratoren verwendet wird.